Ausbildung für Asylwerber

Würden Sie sich dafür einsetzen, die Ausbildungsmöglichkeiten für Asylwerber zu verbessern?

FLÖ – Helmut Bitschnau –

Das kann ich mir schon vorstellen.
Entscheidend ist für mich, wie stark ein Asylwerber mitwirken will.

NEOS – Gerald Loacker –

Wir befürworten das, z.B. fordern wir Zugang zur Lehrlingsausbildung für Asylwerber.

Grüne – Harald Walser –

Die Grünen haben sich im Rahmen der Schaffung der Ausbildungspflicht massiv dafür eingesetzt, dass auch AsylwerberInnen ein Recht auf Ausbildung bis 18 Jahre erhalten sollten – was am Widerstand der ÖVP scheiterte. Es ist gerade für junge Schutzsuchende zentral, dass sie auch ab 15 noch in die Schule gehen dürfen. Das Einzige, was ich im Rahmen der Bildungsreform durchsetzen konnte, ist, dass diese Jugendlichen in einem freiwilligen 10. Schuljahr noch einen positiven Pflichtschulabschluss machen können.
Es braucht dringend mehr Basisbildungskurse für Asylsuchende, da viele aus Krisengebieten kommen in denen seit Jahren kein Schulbesuch mehr möglich war (zB Afghanistan), ebenso setzen wir uns für ein nahtloseres Übergehen zwischen den Deutschkursen ein. Denn Anspruch auf Deutschkurse gibt es für Asylsuchende in der Regel keinen und oft liegen zwischen den Kursen monatelange Wartezeiten – weswegen das Erlernte wieder verloren geht.
Auch sollten mehr Möglichkeiten eine Lehre zu absolvieren für junge Schutzsuchende geschaffen werden.

Grüne – Patricia Tschallener –

Ja, ich würde mich für mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Asylwerber einsetzen. (Ich habe das auch als Stadträtin versucht, indem ich organisiert hatte, dass alle in Hohenems Asylsuchenden von Beginn Zugang zu geregelten Deutschkursen erhalten hätten. Dies hätte lt. Berechnung der VHS und dem Bildungsreferat ca. 20.000,– Euro gekostet, mein Vorschlag wurde aber leider abgelehnt.)
Verbesserungsvorschläge für Asylwerber: Ich könnte mir zB eine „ausgedehnte“ Lehre vorstellen, bei der die Asylwerber am Beginn schon die Hälfte der Zeit praktisch arbeiten (speziell bei Handwerksberufen bräuchte es dazu nur bedingte Sprachkenntnisse, Bsp: Tischlerlehre – schleifen kann ich auch ohne Deutsch, bohren, zusehen, Arbeitsplätze sauber halten, etc.) und die andere Hälfte während des ersten Lehrjahres wird ein spezielles Augenmerk auf die Basisbildung, Sprache u. auf das Aufholen von anderen Defiziten (Mathematik, eventuell auch andere allgemeinbildende Dinge wie Sexualkunde – aktueller Artikel in der Marie, rechtliche Grundlagen in Österreich, Geschichte, etc…) gelegt. Dazu bräuchte der „Lehrling“ dann zwar länger als deutschsprachige Lehrlinge, aber was die Asylsuchenden haben ist Zeit, somit dürfte das kein Problem sein, wenn für ihn/sie die Lehre 1-2 Jahre länger dauert. Hauptsache sie bekommen die Möglichkeit einer guten Ausbildung und haben danach (ob 1-2 Jahre später ist egal) die Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen und ein eigenständiges Leben zu führen. Und sie werden von Ankunft an eingebunden und haben eine Tagesstruktur, die sie auslastet, fordert und fördert! Zudem setzen wir Grüne uns auch für eine Ausbildungsmöglichkeit für asylwerbende Jugendliche bis 18 Jahren ein, dass sie also bis 18 Jahre in die Schule gehen können. Und Harald Walser hat es in der Bildungsreform geschafft, dass diese
Jugendlichen zumindest ein 10. freiwilliges Schuljahr machen dürfen um einen positiven Schulabschluss zu erwerben.

Männerpartei – Hannes Hausbichler –

Sprache und berufliche Fähigkeiten zu vermitteln, halten wir für eine sehr gute Idee.

Liste Peter Pilz – Thomas Nasswetter –

Sicherlich ein wichtiger Punkt und klar auch eine Frage des Geldes. Ich würde mir eine Art Partnerschaft zwischen Privatpersonen und öffentlichen Ausbildungsstellen wünschen. Damit eine Art gesellschaftlicher Begleitung der Ausbildung stattfinden kann. An dieser Stelle könnte so viel für eine erfolgreiche Integration getan werden. Viele Beispiele zeigen hier gute Erfolge. Zum Beispiel das Modell der Patenschaften für UMF des NGOs Connecting People, bei der ich selber mitarbeite und gemeinsam mit meiner Frau Patenschaften übernommen habe. Auch in Vorarlberg gibt es meines Wissens erfolgreiche Projekte.
Stephanie Cox, die Nummer 2 der Bundesliste Liste Pilz hat bisher zwei erfolgreiche Messen unter dem Titel „Chancenreich“ veranstaltet. Das sind Berufsmessen um Unternehmen und geflüchtete Menschen zusammenzubringen.
Auf Seiten der Arbeitgeber gibt es ein beachtliches Interesse und viele erfolgreiche Ergebnisse zeigen, das Integration auf der Ebene Arbeit funktioniert.

SPÖ – Reinhold Einwallner –

Ja

FPÖ – Reinhard Bösch –

Nein, solange das Asylverfahren nicht abgeschlossen ist und somit nicht klar ist, ob die betreffende Person auch tatsächlich für die Zeit des Asyls im Land bleiben darf, sehe ich hier keine Notwendigkeit

NBZ – Murat Durdu –

Die Einstufung der einzelnen Asylwerber wird eine wesentlicher Entscheid sein, welche Ausbildungsmöglichkeiten geboten werden können

KPÖ – Andreas Spechtenhauser –

Ja – denn bessere Ausbildungsmöglichkeiten sind eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

ÖVP – Karlheinz Kopf –

s.o. Ich bin für rasche Verfahren, die den Status des Asylwerbers schnell klären. Erst danach soll es gute Ausbildungsmöglichkeiten geben.